2011 – von Heiligenhafen nach Gelting

02.06.2011

Wie die Jungfrau zum Kind kommt, so sind wir plötzlich Eigentümer einer Segelyacht geworden. Und da wir im Norden von Hamburg leben und keine Lust hatten, immer quer durch die Stadt nach Heiligenhafen zu fahren, sollte die AMITY einen neuen Heimathafen bekommen. Wir haben uns für Gelting-Mole entschieden und es bis heute nicht bereut. Aber erst einmal sollte die AMITY übernommen werden.

Zusammen mit den Kindern machten wir uns per Taxi, Bus und Bahn auf die „Weltreise“ nach Heiligenhafen. Da wir zu Hause immer erzählt haben, dass wir uns ein kleines Boot gekauft haben, wurden erst einmal sämtliche Jollen am Steg begutachtet. Wie groß war dann die Überaschung, als klar wurde, dass die AMITY eine richtige Yacht ist. Ein bisschen das Boot kennenlernen, Heiligenhafen erkunden und eine erste Nacht auf dem eigenen Schiff, es hat uns hier gut gefallen, aber am nächsten Morgen sollte es dann Richtung Gelting gehen. Vorher wurden dann noch schnell die gemütlichsten Ecken ausgetestet.

 

 

 

 

 

Das Ablegemanöver klappte dann ganz gut, wobei sich schon erahnen ließ, dass die sich AMITY rückwärts nur schwer manövrieren lässt. Unterwegs zeigte sich der norddeutsche Frühsommer von seiner besten Seite. Leider schlief irgendwann der Wind ein, so dass wir die letzten Meilen unter Motor zurück legen mussten. In Laboe sollte eine Zwischenstation eingelegt werden. Beim Einfahren und Anlegen zeigte sich, dass wir noch viel lernen müssen. Allerdings konnten wir so ein wenig zum abendlichen Hafenkino beisteuern.

 

 

 

 

 

Am nächsten Morgen dann ein paar Kanister Diesel auffüllen und weiter geht’s. Übrigens läuft in Laboe auch morgens Hafenkino… Das Wetter blieb uns bis Gelting gewogen. Leider schlief der Wind wieder ein, aber wofür hat man die Maschine? Die Einfahrt nach Gelting-Mole war einfach, dachten wir. „Äh, wo geht es lang?“ – „Hier rechts rum“ – „Nein ein Stück weiter“ – „Jetzt rechts“ – „Shit, STOPP!!!“… So ungefähr die Diskussionen. Wir sind natürlich eine Dalbe zu früh abgebogen und hielten schön auf das Flach zu. Irgendwie spürte Martin, dass etwas nicht stimmt und als das Lot „0“ anzeigte, legten wir den Rückwärtsgang ein. Alles ist gut gegangen, und wir haben nie wieder diese Abkürzung versucht. Im Hafen sprach uns dann auch gleich der Hafenmeister an. Er hatte das Manöver beobachtet. Auf unsere Frage, ob wir da durch gekommen wären, meinte er nur: „dafür ward ihr viel zu langsam…“. Nach diesem ersten Törn kamen wir zu der Erkenntnis: Bootfahren ist wie Autofahren – am Anfang gehört einfach viel Glück dazu…

Updated: 24. September 2017 — 21:27

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