Die Lebensmittelversorgung an Bord war schon immer ein großes Thema bei uns. Wir möchten in diesem Jahr, wenn es möglich ist, autark unterwegs sein und haben viele Informationen im Vorweg eingeholt. Zu Hause ernähren wir uns Schweinefleisch und Milchfrei, zudem kochen wir frisch und haben keine Konservengerichte, die wir essen, das soll also auch in unserem Sabbatjahr nicht anders sein.
Die Haltbarkeit, Lagerung und der Umfang der Lebensmittel ist nicht zu unterschätzen. Wir haben Segelboote gesehen, die sich vor ihrer Reise mit Proviant versorgt haben und ehrlich gesagt, fühlten wir für uns: „Das muss auch anders gehen!“
Es wurden Literweise Getränke und Konserven an Bord geschleppt (Cola, Bier, ect.). Trinken muss jeder, völlig klar, aber müssen es Softdrinks sein (nimmt eine Menge Platz ein und verursacht viel Müll, der wieder entsorgt werden muss)? Essen aus der Konserve? Im Notfall ist es eine Alternative, aber die Regel sollte frische Nahrung sein.
Unser Boot ist nicht besonders groß (9,50m LüA) und mit den Ressourcen müssen wir geschickt haushalten. Platz darf nicht verschwendet werden und es soll so wenig wie möglich Müll entstehen.
Vor einigen Jahren sind wir auf die Methode der Trocknung von Lebensmitteln gestossen, es ist die älteste Art, diese haltbar zu machen. Wir haben uns für einen Trockenofen der Marke „Sedona“ entschieden und sind damit sehr zufrieden. Es gibt 9 Einschübe, die Temperatur und die Trockenzeit kann auf den Grad genau eingestellt werden.
Die Trocknungszeit (Vorbereitung) beginnt selbstverständlich schon im Winter, da hier das Gemüse (Lauch, Sellerie, Möhren echt.) Saison hat. Planung und Organisation ist alles.
Seit 5 Jahren segeln wir im Sommer nun schon in der Ostsee herum und das Kochen mit getrocknetem Gemüse hat sich für uns sehr bewährt.
Am Morgen vor unserem Segeltörn überlegen wir uns, was wir abends im Hafen essen möchten. Soll es eine Hühnersuppe sein (da stehen wir von drauf)? Dann geben wir von unserem getrockneten Gemüse und Hühnerfleisch jeweils etwas in einem Kochtopf, befüllen diesen mit Wasser, bis alles mit Wasser bedeckt ist und lassen das wieder mehrere Stunden schön hydrieren (also sich mit Wasser vollsaugen), abends im Hafen angekommen, stellen wir die Suppe an, in ca 20 min haben wir eine richtig frische Suppe, unfassbar, es schmeckt sooo unglaublich gut!
Welche Lebensmittel trocknen wir?
Lauch, Sellerie, Möhren, Bohnen, Erbsen, Hühnerfleisch, Rindfleisch, Rinderhack, Pilze, Brokkoli, Eier (hier wird Eipulver hergestellt, für ein Rührei)
Für die getrockneten Lebensmittel haben wir uns stapelbare Kunstoffbehältnisse gekauft, nicht zu groß, damit immer nur kleine Portionen verbraucht und eventuell, wenn sie verdorben sind, nicht alles entsorgt werden muss. Die Behälter können in die Spülmaschine und können mehrfach wiederverwendet werden. Die Ausgaben sind nicht so ganz gering, aber das soll sich lohnen.