Es war 2008 an der Küste Kroatiens. Majestätisch zogen die Segelboote an unserem Campingplatz vorbei, da meinte unsere Tochter: „Papa, das müssen wir auch mal machen!“. Die Idee war geboren und das Ziel: zwei Jahre später – also 2010 – ein Segelboot zu chartern. Vorher wollten Tanja und ich die notwendigen Scheine machen. Uns und vor allem Tanja erschien es sinnvoll, dass wir beide wissen, wie man ein Boot segelt. Was würde sonst passieren, wenn der Skipper ausfällt? (Im Laufe der letzten Jahre ist dies bereits zweimal vorgekommen…)
So besuchten wir also eine Segelschule in Hamburg. Bei Kapitän Abel lernten wir Seefahrtsregeln und das Navigieren. Nach der Sportbootführerscheinprüfung haben wir noch einen SKS- Kurs rangehängt, allerdings waren die Theorieabende immer Freitags nicht so unser Ding, so dass wir die theoretische SKS-Prüfung nicht abgelegt haben. Allerdings nahmen wir an einem SKS-Ausbildungstörn teil und lernten dort die wichtigsten Segelmanöver.
Für die Sommerferien hatten wir bereits ein Motorboot gechartert, um mit diesem die Kornaten, eine kroatische Inselgruppe, zu erforschen. Nach bestandener Segleprüfung ärgerte uns das natürlich, da wir nun viel schneller als geplant lieber unsere neuen Segelkenntnisse ausprobieren wollten. Zurück in Hamburg traf es sich dann, dass sich der Vercharterer bei uns meldete – das gecharterte Motorboot war nicht mehr verfügbar und wir sollten uns ein anderes Boot aussuchen.
Jetzt lag es auf der Hand, statt des Motorboots eine Segelyacht zu chartern. Flugs noch schnell den Funkschein machen (das berechtigt Martin auch zum Skipper, da Tanja auf diesen Schein keine Lust mehr hatte) und los ging unsere erste Woche auf einer Segelyacht. Diese Woche hat uns so gut gefallen, dass wir 2010 die selbe Yacht gleich für vier Wochen charterten und die dalmatinische Küste unsicher machten.
Der Segelvirus hatte uns gepackt. Aber uns war immer klar, auf keinen Fall möchten wir ein eigenes Boot haben (viel zu viel Arbeit und Verantwortung) und auf gar keinen Fall sollte der Norden, also die Ostsee unser Revier werden. Wir waren gerade aus Kroatien zurück, da liefen die Rövers nach ihrer Weltumsegelung in Hamburg ein. Und als Hamburger und frische Segler bekommt man so ein Ereignis natürlich mit. Mensch, einmal eine Auszeit nehmen, um die Welt segeln oder zumindest nach Malaysia, hauptsache dahin, wo es warm ist. Aber wie sollte das funktionieren? Und woher sollte die Segelerfahrung kommen? Vier Wochen Charterurlaub wären dafür nun wirklich nicht ausreichend und vor allem extrem teuer.
Nach der Teilnahme an Bobby Schenks Blauwasserseminar und dem Studium von Jimmy Cornells „Segelrouten der Weltmeere“ war unser Ziel klar, eine
Atlantikrunde über die Kanaren, Karibik, Azoren zurück nach Hamburg. Genau das, was man innerhalb eines Sabbatjahres schaffen könnte.
Somit war aber auch klar, dass ein eigenes Boot hermusste und dass für die nächsten Jahre die Ostsee unser Revier werden sollte.
Am 2. Juni 2011 trat dann die AMITY in unser Leben. Mit ihr wollen wir unser Ziel verfolgen. Das Sabbatjahr ist genehmigt und im Sommer 2018 kann es losgehen. Bis dahin bleibt noch viel zu tun und viel zu lernen.